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Habbo Habbinga ist seit 70 Jahren Mitglied im SKJ

Eine mehr als dreistündige Jahreshauptversammlung führte der Segelklub Juist (SKJ) am Samstagabend im Hotel „Friesenhof“ durch. Wichtigster Punkt war dabei wieder der Bootshafen, dessen Flächen der SKJ von der Inselgemeinde Juist gepachtet hat. Vorsitzender Olaf Weers zeigte sich sehr froh darüber, dass das Problem der Verschlickung nach über zehn Jahren endlich zufriedenstellend gelöst werden konnte. Daher wird in diesem Jahr auch genauso verfahren, um auch 2020 wieder einen optimalen Hafen zur Verfügung zu haben.

Mit dem Spülschiff „Utlandshörn“ vom NLWKN ist der Durchbruch gelungen, da man damit ein effektives und leistungsfähiges Fahrzeug gefunden hat, welches zusammen mit der großen „Seekrabbe“, die Hafenzufahrt und Fährhafen bearbeitet, eine ideale Kombination bildet. Durch die hohe Effektivität sind zudem die jährlichen Baggerkosten gesunken. Auch Hafenkommissionssprecher Johann Weers wies in seinem Jahresrückblick darauf hin, dass die Arbeit der „Utlandshörn“ zudem dafür gesorgt hätte, dass es im Vorjahr weniger Schäden an der Schwimmsteganlage gab.

Dennoch stehen in den kommenden Jahren größere Reparaturen an, denn durch das jährliche Verschieben der Betonstege leidet die Anlage, insbesondere die sogenannten Pfahlschlösser. Auch müssen Strom- und Wasseranschlüsse verändert werden, da diese seinerzeit nicht für eine jährliche Trennung ausgelegt wurden. Als sehr anfällig und wartungsintensiv haben sich die derzeitigen Stromkästen erwiesen. Zudem stellt die Lagerung der Fingerstege, die wegen der Baggerungen in den Wintermonaten an Land verbracht werden müssen, ein großes Problem dar.

Aber auch andere Themen zum Hafen standen an, so wurde der Hafenmeistercontainer an die Töwerland-Express-Reederei während des Winters als Warteraum vermietet. In der kommenden Saison stellt diese Firma auch eine Mitarbeiterin, die von dort aus nicht nur die „Töwis“ abfertigt, sondern auch die Arbeit des Hafenmeisters mit erledigen soll. Durch den Verzicht eines eigenen Mitarbeiters erhofft man sich Einsparungen bei den Personalkosten.

Zur nächsten Saison will man einen zweiten Grillplatz bauen und den Gastliegern zur Verfügung stellen, weil die Platzverhältnisse auf dem bisherigen Platz zusammen mit „Scholles Bierbude“ zu beengt sind. Außerdem wurde das bisherige Abkommen auf Gegenseitigkeit mit dem Yachtclub Norden gekündigt, wonach die Boote dieser Vereine zwei Tage pro Woche kostenlos in dem jeweils anderen Hafen liegen können. Weers bedauerte diesen Schritt, dieser geschehe ausschließlich aus finanziellen Gründen. Der SKJ will mit der Gemeinde Juist einen neuen Pachtvertrag, wonach eine Umsatzpacht angestrebt wird. Da der Umsatz durch die sehr große Zahl der Norddeicher Freilieger geringer ausfällt, wären Probleme mit dem Verpächter vorprogrammiert. Die Freiliegeregelung mit den anderen Inseln ist von der Neuerung nicht betroffen.

Auch standen turnusgemäß Wahlen an. So wurden im Vorstand der 1. Vorsitzende Olaf Weers, der 3. Vorsitzende Wilhelm Eilers und Kassenwart Peter Freese wiedergewählt. Beim Gesamtvorstand und weiteren Funktionsträger drehte sich indes das Personalkarussell, lediglich Regattaleiter Hajo Bengen und Hauswart Torsten Eilers, die zur Wiederwahl anstanden, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Stellvertretender Kassenwart wurde nun Jörg Schmidt, neue stellvertretende Schriftführerin ist Britta Ostermann, das Amt der Jugendwartin übernahm Silke Koßmann und neuer Hallenwart ist Jann Fisser. Erstmalig musste auch ein Sprecher der Hafenkommission gewählt werden; da Johann Weers diese Aufgabe schon seit längerer Zeit wahrgenommen hat, wurde er nun offiziell dazu bestimmt. Der ehemalige Hafenmeister Stefan Erdmann hatte sich bereit erklärt, den Posten des Fahrtenobmanns zu übernehmen, diese Stelle war längere Zeit vakant, was dazu geführt hatte, dass es keine An- oder Absegelfahrten mehr gab. Er wurde ebenfalls gewählt, und damit konnten erstmalig wieder alle Ämter innerhalb des SKJ besetzt werden.

Im Vorjahr gab es drei Austritte und einen Zuwachs, so konnte Britta Ostermann als Neumitglied begrüßt werden. Die meisten Mitglieder verlor der SKJ aber nicht durch Austritte, sondern durch Sterbefälle. In einer Gedenkminute zum Sitzungsbeginn wurde an gleich acht verstorbene Mitglieder erinnert, dieses waren Rolf Aschoff, Hermann Buss, Emil Uhlenkamp, Fokko Fleßner, Hartmut Pagela, Rolf Mindermann, Ino Wessels und Ehrenmitglied Ludwig Weers.

Auch gab es Urkunden und Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft im SKJ, leider fehlte hier eine große Zahl dieser Personen. Geehrt wurden: Für 25 Jahre: Ingo Peters und Cathleen Doyen-Waldecker. Für 40 Jahre: Petra Anstoetz-Blome, Henning Endelmann, Karl-Heinz Hoffmann, Gerhard Kleen, Karl-Erich Rump, Günter Thomas, Dr. Axel Weimann, Friederike Habbinga, Peter Habbinga, Eike Schultze und Eckart Lüling. Für 50 Jahre: Axel Barnstorf, Meint Habbinga, Hermann Peters, Hans-Georg Peters. Für 60 Jahre: Wilhelm Eilers.

Erstmalig in der 84jährigen Geschichte des SKJ konnte ein Klubmitglied für 70jährige Mitgliedschaft eine Ehrung zu erhalten. Diese ging an den ehemaligen Juister Habbo Habbinga, der 1950 in den Klub eintrat. (Da es zwei ehemalige Juister mit dem gleichen Namen gibt, es handelt sich hier um den früheren Inhaber des Tabak- und Pressehandels „Zigarren Habbinga“, der heute 91 Jahre alt ist).

Der scheidende Hallenwart Friedrich Fäsing freute sich, dass im Vorjahr die neue Schließanlage fertig gestellt und eingebaut werden konnte. Da etliche Arbeiten am Bootshaus anstehen, sollen die Hallengebühren für das Winterlager ab Herbst 2020 um 25 Prozent erhöht werden. Nach Ansicht des Vorstandes reicht der bisherige Preis von 7,50 Euro je Quadratmeter Stellfläche nicht mehr aus, so dass dieser auf 10 Euro erhöht werden müsse.

Gebäudewart Torsten Eilers gab bekannt, dass es nach dem Tausch der wasserlosen Urinale auf der Toilettenanlage am Hafen zu keinerlei neuen Verstopfungen mehr gekommen sei. In der nächsten Zeit müsste aber auch die weitere Anlage etappenweise erneuert werden. Ernst-Rainer Schnetkamp erklärte sich spontan bereit, einen weiteren Händetrockner für die Damentoilette zu spenden. Die Jugendabteilung dankte noch mal allen Sponsoren und Helfern beim Jugendseglertreffen, dass im vergangenen Jahr auf Juist mit 177 Jungseglern durchgeführt wurde.

Regattaleiter Hajo Bengen übersandte einen schriftlichen Jahresrückblick; die Verlegung der Regatta außerhalb der Sommerferien habe sich bewährt, da wohl mehr Segler Zeit für eine Teilnahme hatten. Lag die Zahl sonst bei rund zwanzig, waren im Vorjahr 27 Schiffe am Start. Die diesjährige Regatta soll am 25. Juli stattfinden.

Kassenwart Peter Freese konnte vermelden, dass die Einnahmen des Hafens im Vorjahr die des Jahrhundertsommers 2018 noch um rund 5.000 Euro übertroffen hätten.

Am 12. März soll der zukünftige Museumskreuzer „Siegfried Boysen“ zur Insel kommen. Das ausgemusterte DGzRS-Schiff kommt auf dem Seeweg von Neustadt/Holstein nach Juist. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt an Land aufgestellt werden. In einem schriftlichen Grußwort teilte Bürgermeister Dr. Tjark Goerges dazu mit, dass der entsprechende Gestattungsvertrag soweit fertig sei und nur noch durch den Rat müsste.

Abgesehen davon, dass der Bürgermeister zwei bis drei Tanzveranstaltungen im Sommer in der Bootshalle für wünschenswert hielt, ging er auch darauf ein, dass die Hafenbaggerungen nun akzeptabel seien, die Planungen für eine Veränderung der Zufahrt in den Bootshafen liefen aber weiter.

Neu eingeführt wurde ein anderes Erfassungssystem für die Pflichtarbeitsstunden der Hafen- und Hallenlieger. Die geplante strikte Handhabung des Verfahrens stieß nicht bei allen Beteiligten aus Begeisterung, mit einer entsprechenden Änderung wurden aber die neuen Arbeitskarten dann angenommen. Hafenlieger müssen in diesem Jahr 10 Arbeitsstunden leisten, Hallenlieger 6 Stunden und für einen Platz im Außenlager sind 4 Stunden erforderlich.


Zu den Fotos:

Das erste Bild zeigt alle Mitglieder, die in Ämter und Funktionen neu- bzw. wiedergewählt und die für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden, soweit sie an diesem Abend anwesend waren.

Das zweite Foto zeigt die gewählten SKJ-Vertreter: hintere Reihe (v.l.n.r.) Olaf Weers (1. Vorsitzender), Johann Weers (Hafenkommissionssprecher), Torsten Eilers (Hauswart), Peter Freese (Kassenwart). Vordere Reihe: Jann Fisser (Hallenwart), Britta Ostermann (stellvertr. Schriftführerin), Stefan Erdmann (Fahrtenobmann), Silke Koßmann (Jugendwartin).

Das dritte Bild zeigt die anwesenden Mitglieder, die eine Ehrennadel oder Urkunde für langjährige Mitgliedschaft erhielten. (V.l.n.r.) Ingo Peters, Eckart Lüling, Günther Thomas, Wilhelm Eilers, Hans-Georg Peters (hinten), Hermann Peters.



FOTOS: STEFAN ERDMANN (2), Hans-Georg Peters (1)

TEXT: STEFAN ERDMANN


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