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Vom „zweiten Leben“ der SKJ-Schwimmstege

Im vergangenen Jahr hatte der SKJ den A-Steg verkürzt und drei Schwimmstege sowie sechs Fingerstege an die AG Reederei Norden-Frisia verkauft. Zuvor wurde bereits der Steg, der als Notanleger für SKJ-Boote in der Ostecke vom Fährhafen lag, an den Yachtclub Greetsiel verkauft, wo dieser nun als erweiterte Außenfläche vor dem Clubschiff liegt. „Experten“, die diesen Platz und die Lage des Steges beim Aufbau festlegten, hatten nämlich festgestellt und behauptet, der SKJ-Steg im Fährhafen wäre für die Verschlickung des Hafens verantwortlich, zudem „behindere“ dieser den Ablauf des Oberflächenwassers aus dem Deichvorgelände.

Für die Schwimmstege/Fingerstege, welche die Frisia übernommen hatte, hat der SKJ noch einen sehr guten Preis bekommen, obwohl diese bereits älter als zehn Jahre waren. Allerdings kam dem SKJ dabei zugute, dass die Reederei kurzfristig solche Schwimmstege als Anleger für ihre „Inselexpress-Schnellfähren“ suchte und diese hier zur Verfügung standen. Diese schwimmenden Betonstege sind keine Lagerware, die man mal eben aus dem Regal nimmt, sondern sie werden auf Vorbestellung produziert, was eine gewisse Zeit dauert. Zudem hätte man sie im Corona-Jahr 2020 mit all seinen Problemen dann noch von Skandinavien nach Ostfriesland transportieren müssen.

So nahm die Frisia gerne unsere Stege, und wir haben beobachtet und fotografisch festgehalten, was mit diesen passierte. Die Bilder haben wir nun mal alle durchgesehen und eine Auswahl davon für unsere Homepage ausgesucht.

Die Frisia hat alle Stege aufgearbeitet und nach ihren Vorstellungen geändert und auch mit der Reling, Lichtsäulen, Klampen, usw. bestückt. Auch die Dalbenschlösser der Betonstege haben wir nicht mit verkauft, die hat sich die Frisia in Norderney auch selber gebaut, ebenso den Niedergang. Unser Vorsitzender Olaf Weers hat sich die Stege nachher einmal genau angesehen und war sehr angetan von der hochwertigen Arbeit, welche die Mitarbeiter der Frisia abgeliefert hatten: „Ich finde es sehr bemerkenswert, in welch toller Qualität die Reederei-Werkstatt all diese Arbeiten durchgeführt hat. Das ist alles deutlich besser und hochwertiger als es in der Erstausstattung gewesen ist!“

Das erste Foto mit der Bezeichnung „SKJ-Stege001“ entstand im vergangenen Sommer auf Norderney am Hafen, wo einer der Stege völlig entkernt war und neu aufgebaut wurde.

Die weiteren Fotos „SKJ-Stege002 bis 005“ zeigen einen der Fingerstege, den man erst einmal an der „Wappen von Juist“ montiert hatte, denn bis zur Fertigstellung der Schwimmsteganlage im Fährhafen diente das Ausflugsschiff die ersten Wochen als Anleger für die inzwischen in Dienst gestellte Schnellfähre.

Die Ausflugsfahrten wurden in der Zeit von der „Frisia X“ oder „Frisia XI“ durchgeführt, und nach dem Ende der Brut- und Setzzeit konnten ab August auch wieder im Auftrag des Nationalparkhauses Juist die beliebten Fahrten zur Vogelinsel Memmert durchgeführt werden. Hierfür waren diese Schiffe aber weniger geeignet, so dass dafür die „Wappen von Juist“ eingesetzt wurde. Das Foto 006 ist an so einem Tag aufgenommen, da wurde der ehemalige SKJ-Fingersteg abgenommen und auf dem Prahm der Reederei zwischengelagert.

Anfang September kam dann das Frachtschiff „Frisia VIII“ mit Schwimmsteg, Kran und Fachpersonal nach Juist, und die Schwimmsteganlage konnte im Fährhafen, so wie zuvor vom Gemeinderat genehmigt, aufgebaut werden. (Fotos 007 bis 013)

Nun konnte der Steg für die – inzwischen zwei – Schnellfähren genutzt werden, ebenso können andere Gewerbefahrzeuge dort „diskriminierungsfrei“ – so wurde es im Rat formuliert - anlegen. Hierzu gehören z.B. die Schlauchboote, die gewerbliche Ausflugsfahrten vom niederländischen Eemshaven nach Juist durchführen, denn auch sie dürfen keine Fahrgäste im SKJ-Bootshafen absetzen. Die „Wappen von Juist“ musste indes noch eine Zeit am Kai liegen, denn man wollte das Schiff nicht ohne entsprechend große und stabile Anlegedalben am Steg festmachen.

So kam ebenfalls im September 2020 das Spezialschiff „Seelöwe“, welches auch schon mehrmals im SKJ-Hafen tätig war, nach Juist und setzte die entsprechenden Haltedalben auf der Westseite vom Steg ein. (Fotos 014 bis 018). Dann war es endlich soweit, auch die „Wappen von Juist“ konnte ihren neuen Liegeplatz dort einnehmen. Die Fotos 019 und 020 zeigen das erste Anlegen.

Schwimmsteg Nr. 2 war ebenfalls schon einige Zeit fertig und hatte seinen Platz in Norddeich gefunden. Er liegt dort auf der Ostseite neben dem Norderney-Anleger und wurde mit einem Zugang und der Bezeichnung „Brücke 3“ versehen. Die bisherige Brücke mit diesem Namen, die in erster Linie von den Frachtschiffen genutzt wird, heißt nun „Brücke 4“. Die Fotos 021 bis 027 zeigen den ehemaligen SKJ-Steg mit der Zugangsbrücke aus verschiedenen Perspektiven. Dabei ist teilweise die gute Verarbeitung der neuen Zubehörteile und der Reling zu erkennen.

Das Foto 025 beinhaltet als Motiv einen dort montierten Rettungsring. Ein solcher hängt auch auf dem Juister Steg. Wie man erkennt, stammen diese noch von der ehemaligen Fähre „Frisia V“, die von 1965 bis 2016 bei der Norden-Frisia war und eigentlich fast nur im Norderney-Verkehr eingesetzt wurde. (Übrigens stammen auch die Kunststoffbänke, die nun an Deck der „Wappen von Juist“ stehen, von diesem Schiff.)

Schwimmsteg Nr. 3 ist auf den Bildern 028 und 029 zu sehen. Er liegt noch unverändert, so wie er von unserem A-Steg abgebaut wurde, in Norddeich unter der „Brücke 3“. Eine Anfrage an die Reederei zur weiteren Verwendung blieb bisher unbeantwortet Es ist aber bekannt, dass Niedersachsen Port im Norderneyer Hafen zwei Plätze für Schnellfähren ausgeschrieben haben, um die sich sowohl die Norden-Frisia, wie auch die Töwerland-Express-Reederei beworben haben. Daher ist davon auszugehen, dass der dritte Schwimmsteg dann zu gegebener Zeit dort eingesetzt werden soll.

Das letzte Foto „SKJ-Stege030“ ist erst vor kurzem entstanden. Es zeigt den Juister Steg, an dem wieder drei Boote vom SKJ liegen. Während der zweiten Ausbaggerung des Bootshafens mussten alle Winterlieger den Hafen verlassen; diesen drei Bootseignern war es gestattet worden, ihre Boote dort vorübergehend anzubinden, zumal es dadurch zu keinen Behinderungen an den Plätzen der Schnellfähren kam. Inzwischen sind die Baggerarbeiten beendet und die Boote wieder im SKJ-Hafen zurück.


TEXT: STEFAN ERDMANN

FOTOS: STEFAN ERDMANN (23), KLAUS PETZKA (2), HEINZ ALENFELDER (5)



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