Im Jahre 2001 fasste auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Segel-Klub Juist (SKJ) die wohl wichtigste Entscheidung in seiner Geschichte: Er wollte den in Planung befindlichen Sportboothafen auf Juist zukünftig betreiben! – Damals rechnete man noch mit einer Realisierung im Jahre 2002, aber erst im Sommer 2008 wurde die Anlage bezugsfertig. Doch der Weg zum heutigen Bootshafen war sehr lang, ist es doch bereits der dritte Liegeplatz in der langjährigen Geschichte des Vereins. Sie beginnt im Jahre 1936 mit der Gründung des SKJ durch eine handvoll Wassersportler
Die Jahre 1936-1950
Gründung und Geschichte des SKJ sind untrennbar mit dem Namen des früheren Juister Bürgermeisters Dr. Johannes Wiers verbunden. Dieser rief zusammen mit vier Gleichgesinnten im Jahr 1936 den Segel-Klub Juist ins Leben. Neben Wiers, der zugleich Vorsitzender wurde, waren es Fritz Janssen, Onno Fisser, Dietrich Fisser und Heinz Schünemann. Erste Handlung war die Gestaltung des Vereinsstanders, der nunmehr seit über 75 Jahren unverändert in den Masten der Boote weht.
Ein Jahr später hatte der Klub schon 15 Mitglieder, und jeweils zum Himmelfahrtstag fand das Ansegeln statt, gehörten doch schon fünf Boote zum Klub. Erster Regattaleiter wurde Inselarzt Dr. Hero van Lessen, doch gibt es keine Aufzeichnungen im Protokollbuch über die geplante erste Regatta im Sommer 1939. Wahrscheinlich kam es infolge der Zeitereignisse nicht mehr dazu. Dann brach der Krieg aus, worüber die Bücher und Chroniken ebenfalls nichts aussagen.
Die überlebenden Mitglieder kehrten nach Kriegsende zurück. Dr. Wiers fand sein Boot unbeschädigt vor und erhielt von den Engländern sogar eine Sondergenehmigung, um damit auf dem Watt segeln zu dürfen. Im März 1950 gab es eine Neugründung mit 19 Mitgliedern, wieder wurde Dr. Hans Wiers zum Vorsitzenden gewählt.
Die Jahre 1951-1975
Im Jahr 1953 fand dann die erste Regatta, an der 29 Boote teilnahmen, statt. In den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren bis zu 80 teilnehmende Boote keine Seltenheit, sondern eher die Regel. 1978 nahmen an der 25. Regatta sogar stolze 118 Boote teil. Regattaleiter war ab 1953 Karl-Heinz Girullat, der dieses Amt 25 Jahre ausfüllen sollte, seine Frau Lore agierte sogar 33 Jahre als Regatta-Schriftführerin auf dem Startschiff. Auch andere Mitglieder waren später mehr als ein Vierteljahrhundert in der Regattaleitung, so zum Beispiel der langjährige Zeitnehmer Hans Bracht und die Regattaleiter Theo Endelmann und Stefan Erdmann.
Ebenso begannen in den fünfziger Jahren die Planungen für den Bau eines Bootshauses. 1956 wurde das Grundstück gekauft, dann das erforderliche Geld besorgt und mit dem beschwerlichen Bau in Eigenleistung begonnen.
Im Herbst 1959 konnten die ersten Boote dort ins Winterlager gehen, im Sommer 1960 fand die Einweihung statt. Der erste Hafen war zuerst nur eine Zufahrt zum Bootshaus. Später entstanden hier 22 Liegeplätze. Nach und nach wurde der Schloot zum Bootshaus verbessert, und es entstand ein kleiner Hafen mit 22 Liegeplätzen. Mittels einer Winde holte man die Boote auf Schienen direkt in die Bootshalle. Alfred Hirte gründete die Segelschule, die er 1972 an Franz Veit übergab.
Die Jahre 1976-Jetzt
1976 kamen große Veränderungen durch den Bau des neuen Deiches vor dem Ort. Dadurch lag das Bootshaus jetzt binnendeichs, es entstand ein neuer Bootshafen mit immerhin 44 Liegeplätzen.
1979 gab Dr. Wiers nach 42 Jahren den Vorsitz ab; Kapitän Gerd Wäcken übernahm jetzt dieses Amt, das er aber schon bald aus Zeitgründen an Martin Kleen abgab. In Kleens Amtszeit wurde das Bootshaus um die Halle West erweitert und die Osthalle komplett saniert. Die große Feier des 50jährigen Jubiläums vom SKJ im Jahr 1986 erlebte Dr. Wiers nicht mehr. Er starb ein Jahr zuvor.
Zum Ende des Jahrtausends plante die Inselgemeinde, und hier vor allem der damalige Bürgermeister Karl-Josef Wederhake, den Bau einer Seebrücke mit Aussichtspunkt. Quasi als „Nebenprodukt“ sollte hierbei ein Bootshafen entstehen. Unter der Führung von Erich Hahn, der zwischenzeitlich den ersten Vorsitz übernommen hatte, kam nach vielen Verhandlungen, Beratungen, Planungen, Gesprächen, Informationsfahrten zum Festland, Mitgliederversammlungen usw. der heutige Hafen zustande. In den ersten zwei Jahren nach der Inbetriebnahme erweiterte man die Schwimmsteganlage auf nunmehr 163 Liegeplätze. Im Herbst 2011 feierte der SKJ sein 75jähriges Jubiläum.
Funktionsträger
Geschäftsführender Vorstand:
Olaf Weers, 1. Vorsitzender
Michael Bockelmann, 2. Vorsitzender
Wilhelm Eilers, 3. Vorsitzender
Britta Bockelmann, Kassenwartin
Julia Löhmann, Schriftführerin
Gesamtvorstand:
Björn Bolte, Jugendwart
Martin Hintermann, Stellvertretender Jugendwart
zur Zeit unbesetzt, Stellvertretender Kassenwart
Peter Fiedler, Stellvertretender Schriftführer
Stefan Erdmann, Fahrtenobmann
Weitere Funktionsträger:
Matthias Jaap, Hallenwart
Mirko Scholl, Festwart
Torsten Eilers, Gebäudewart
Silke Endelmann, Kassenprüferin
Frauke Eilers, Kassenprüferin
Peggy Borchers-Werner, Hafenmeister
Hafenkommission:
Johann Weers, Hafenkommissionssprecher
Johannes Bracht
Dirk Fisser
Jann Fisser
Folkert Warfsmann
Ehrenrat:
Björn Westermann
Eckart Lüling
Hermann Peters
Hans-Georg Peters
Ulrich Löhmann
Regattateam:
Johann Weers
Olaf Weers
Michael Bockelmann
Britta Bockelmann
Torsten Eilers
Wilhelm Eilers
Udo de Vries
Björn Westermann (Schiedsgerichtsobmann)
Die Vorsitzenden des Vereines:
1936 – 1978 Dr. Johannes Wiers
1979 – 1982 Gerhard Wäcken
1983 – 1992 Martin Kleen
1993 – 2009 Erich Hahn
2010 – 2011 Silke Endelmann
ab 2012 Olaf Weers