Turnusgemäß war der Segelklub Juist in diesem Jahr dran, sich um den Maibaum auf Juist zu kümmern. Die Aufstellung von Maibäumen mit den entsprechenden Ritualen (Maibaumtänze und Mailiedersingen, Bewachung, gegenseitiges Klauen usw.) ist in Ostfriesland eine alte Tradition, die auch auf Juist gepflegt wird. Die Federführung obliegt beim Heimatverein Juist, hier führt „Maibaumpräsidentin“ Heike Peters genau Buch darüber, welcher Verein dran ist und informiert diesen rechtzeitig. Rund alle sechs Jahre ist ein Verein an der Reihe, kleinere und nicht so mitgliederstarke Gruppen übernehmen den Baum auch gemeinsam (z. B. Ortsverein Juist vom DRK und die Seenotretter auf Juist), die großen Vereine und Organisationen, die ebenfalls regelmäßig an der Reihe sind, sind unter anderem die Freiwillige Feuerwehr, der Heimatverein mit seinen Untergruppen, der TSV Juist oder der Schützenverein.
Zu den Aufgaben gehört die Vorbereitung und das Schmücken des Baumes, das Aufstellen, die Bewachung in der Nacht vom 30. April bis zum 1. Mai und das Abbauen am Monatsende. SKJ-Vorsitzender Olaf Weers freute sich, dass die Beteiligung der Mitglieder überall sehr stark und mehr als ausreichend war. Schon zum Schmücken am Bootshaus kamen bei strahlendem Sommerwetter sehr viele Wassersportler, Ehefrauen, Jugendliche und Kinder. Der Aufstellung voran ging ein Umzug durch das Dort, hier nahmen alleine 62 SKJ-Mitglieder teil, ebenso zahlreiche Insulaner, der Kindergarten „Schwalbennest“, die Volkstanz- und Trachtengruppe „Juister Hupfdohlen“ vom Heimatverein, vorneweg Thomas Fisser vom Shanty-Chor (aber auch SKJ-Mitglied) mit seinem Akkordeon. Es waren aber noch mehr Mitglieder aktiv, diese waren schon auf dem Kurplatz am Grill- oder Bierstand sowie als Musiker in der Konzertmuschel. Dort war nämlich der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Juist unter der Leitung von Stabführer Michael Bockelmann (ebenfalls SKJ-Mitglied) mit bekannten Mailiedern dabei. Beim Aufstellen des Baumes gab es einige Helfer vom Heimatverein, die in jedem Jahr dabei sind und genau wissen, wie man den Baum aufstellt und gegen Umfallen sichert.
Nach einigen Mailiedern, Volkstänzen, der Vorstellung des Maiköniginnenhauses übergab Thomas Koch, Vorsitzender vom Heimatverein Juist (zugleich auch SKJ-Mitglied), den Baum in die Verantwortung des SKJ. Es gab einen Wachplan, wo die Mitglieder für jeweils eine Wache (= 2 Stunden) eingeteilt waren. Hier wurden alle aufgenommen, natürlich konnten viele – z.B. die auswärtigen Mitglieder – nicht dabei sein, dennoch waren in jeder Wache ausreichend Personen vorhanden. Die letzte Wache, die auch Zelt, Grill usw. anschließend abbaut, traf sich zuletzt zum morgendlichen Rumsteak-Frühstück in der „Juister Auster“.
Damit war die Aktion beendet, bis zum Monatsende bleibt der Baum dann auf dem Kurplatz stehen. Auf Juist wurde er allerdings in diesem Jahr schon am 26. Mai abgebaut, denn am letzten Maiwochenende war das Himmelfahrtswochenende mit Musikfestival auf Juist. Da man einerseits den Platz auf dem Kurplatz als Hauptveranstaltungsort vom Festival benötigte, und es andererseits am Freitagabend zu gefährlich war, den Baum inmitten des Festivaltrubels wieder zu legen und abzubauen, fand dieses am Wochenende zuvor statt. Der SKJ hoffte hier auf eine Beteiligung von rund zehn Mitgliedern, es kamen aber trotz strömenden Regens rund 25 Personen, um beim Abbau zu helfen und den Baum dann zum Bauhof der Inselgemeinde zu bringen, wo er bis zum nächsten Jahr eingelagert wird.
Die hier gezeigten Fotos wurden in der zeitlichen Abfolge eingestellt, beginnend mit dem Schmücken, dem Umzug, das Aufstellen, die Übergabe und der Beginn der Wachen (von den nächtlichen Wachen gibt es hier keine Bilder), es folgt eine Aufnahme vom Frühstück, die letzten Bilder entstanden dann beim Abbau.
TEXT: STEFAN ERDMANN
FOTOS: STEFAN ERDMANN (61), Folkert WARFSMANN (1), KLAUS RIPPE (1), SABINE WEERS (7)