Bootshaus vom Segelklub Juist erhielt altes Aussehen zurück
Am zweiten Märzwochenende waren nicht nur viele Juister Vereine auf dem Festland oder zum Inseltreffen nach Langeoog unterwegs, auch beim Segelklub Juist (SKJ) hat sich etwas getan. An der Westseite des Bootshauses wurde ein großer Stander vom Verein montiert, doch was neu scheint, hat es früher schon gegeben.
Als man das Bootshaus Ende der Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Eigenleistung der damaligen Mitglieder mühevoll an der Wattkante errichtet hatte, wurde an der Westseite des Hauses oben beim Klublokal ein solcher Stander aus Holz angebracht. Nachdem in den achtziger Jahren die neue Westhalle für weitere Winterliegeplätzen von Booten gebaut wurde, musste der Stander, der zudem unter der Witterung gelitten hatte, abgenommen werden.
In diesem Winter wurde vom Vorstand beschlossen, dass der SKJ zukünftig wieder „Flagge zeigen“ möchte und die Westseite der Halle einen neuen Stander bekommen soll. Das Projekt wurde jetzt erfolgreich umgesetzt.
Unser Archivfoto zeigt die alte SKJ-Flagge, wie sie früher am Bootshaus angebracht war. Das Bild entstand bei einer schweren Sturmflut im Jahre 1973. Ab 1975 begannen dann die Arbeiten zum Bau des heutigen Deiches, womit das klubeigene Gebäude geschützt hinter den Deich kam. Sonst gibt es – abgesehen von den notwendigen Neubauten von Rettungsstation und Feuerwehr – keinerlei Bebauung im Zwischendeichgelände, aber das SKJ-Bootshaus stand halt schon vorher da und genießt Bestandsschutz. Ursprünglich befand sich ja bis zum Deichneubau direkt östlich der Halle der erste Bootshafen mit 21 Plätzen, dieser musste seinerzeit wegen dem Deichbau aufgegeben werden. Nachdem der damalige Vorstand sich mit einer Abfindungssumme zufrieden geben wollte, gab es eine Initiative mit Unterschriftenaktion von zahlreichen Bootseignern, die stattdessen einen Ersatzhafen forderten. Schließlich bekam der Verein einen neuen Hafen mit 44 Liegeplätzen, der sich heute unter dem Spülfeld nördlich vom jetzigen Bootshafen befindet.
TEXT: STEFAN ERDMANN
FOTO: SEGELKLUB JUIST
ARCHIVFOTO: SAMMLUNG MANFRED PETZKA